Kritik von Heiner Rickers zur Umsiedlung von 900 Höfen in SH

24.11.2023

Der Steinburger Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Agrarausschusses im Schleswig-Holsteinischen Landtag Heiner Rickers zeigt sich irritiert zur aktuell veröffentlichten Studie zur Wiedervernässung von Mooren in den Schleswig-Holsteinischen Niederungen. Aus seiner Sicht sei die Empfehlung der Urheber der Studie, 900 landwirtschaftliche Betriebe umzusiedeln weder zielführend, noch effektiv und verspiele erneut Vertrauen beim Berufsstand der Landwirte.
„Die spannende Frage ist doch, ob unser regionaler Vernässungsansatz auf den mit besten Böden der Welt, die wir hier haben, auch den erhofften globalen Klimaschutz ermöglicht. Qualitativ hochwertige Nahrungsmittel im Gunststandort Schleswig-Holstein in guten Mengen produzieren zu können ist ein Privileg, um das uns viele Notleidende auf dieser Welt beneiden. Zudem frage ich mich, wie bei der aktuellen Haushaltslage nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts so etwas überhaupt finanzierbar sein soll. Eine nach Verursacherprinzip erhobene CO2-Steuer hat durch Marktmechanismen einen viel größeren Hebel, als „Zwangsumsiedlungen“. Der Staat wird zudem bei immer wieder betonter Freiwilligkeit zur Teilnahme an Moorvernässung absehbar nicht in der Lage sein, die Entschädigungszahlungen an die betroffenen Bauern zu leisten“, so Rickers.
Aus seiner Sicht wäre es viel effektiver im Echten Norden weiterhin nachhaltig hochwertige Produkte zu erzeugen, statt immer mehr Nahrungsmittel aus dem Ausland mit weniger Umweltstandards und mehr CO2-Emission bei der Produktion und Transport, zu importieren. Dabei solle dieser Weg gemeinsam mit den Bauern erarbeitet werden. Stattdessen werde ständig gegen die heimische Landwirtschaft geschossen.
Rickers unterstreicht ausdrücklich die Aussagen des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministers Werner Schwarz in diesem Kontext. „Die Landwirtschaft dient keinem Selbstzweck. Sie ist nicht nur Erzeuger von Lebensmitteln, sondern auch die Herzkammer des ländlichen Raumes und unserer Kultur. Wir müssen auf Dialog und Innovation statt auf Zwang und Verbote setzen. Allein mit dem Umbau des Holcimwerkes in Lägerdorf, hin zu einem CO2-neutralem Betonwerk werden in Zukunft 1,2 Mio. Tonnen CO2 eingespart - jährlich. Im Kontext zum Aufwand und den Auswirkungen der propagierten Maßnahmen der Professoren der Studie, die 1,5 Mio. Tonnen CO2 im Jahr einsparen sollen ein echter Ansatz und eine Maßnahme, die zukunftsweisend sein wird“, so Rickers abschließend.