Heiner Rickers: Jeden Verdachtsfall auf Wolfsrisse melden!

24.10.2018

Informationsveranstaltung des Bauernverbandes zum Thema Wolf

Bei einer Veranstaltung des Bauernverbandes Steinburg ging es am vergangenen Montag (22.10.2018) um die fachgerechte Probenentnahme von DNA-Spuren bei Verdachtsfällen auf Wolfsrisse und deren wissenschaftliche Auswertung. Die Expertin des renommierten Instituts ForGen (Forensische Genetik und Rechtsmedizin in Hamburg) berichtete über ihre Arbeit, also wie sich die Gen-Cluster bei entsprechenden Tests zusammensetzen, wie sie ausgewertet werden und welche Schlussfolgerungen man daraus ziehen kann. Auch gab sie den Anwesenden aus Landwirtschaft und Politik einen Einblick in die adäquate Entnahme solcher DNA-Spuren.

Der Steinburger Landtagsabgeordnete Heiner Rickers betont die Wichtigkeit dieser objektiven und wissenschaftlich vorbildlichen Arbeit des Institutes, weist jedoch darauf hin, dass all das keinen Wert habe, wenn bei den Probenentnahmen eklatante Fehler durch einzelne Wolfsbetreuer begangen würden, wie mehrere betroffene Landwirte bisher glaubhaft vermittelt hätten. „Es ist wichtig, dass jeder Verdachtsfall auf einen Wolfsriss gemeldet wird. Ich vermute, dass die Dunkelziffer an tatsächlichen Wolfsrissen höher ist, als bekannt, da Tierhalter resignieren“, so Rickers. Weiterhin fordert er ein konsequenteres Monitoring, indem bestätigte Wolfsrisse aber auch Risse, die durch vermeintlich andere Tiere verursacht würden, aufzuzeigen seien.

Bisher gebe es nur einzelne Risse im Kreis, so Rickers, jedoch müsse man sich ernsthaft der Frage stellen, wie man real mit gefährlichen Tieren in Zukunft umgehe. „Hier ist die Politik in der Pflicht. Wir haben nun den Wolf hier, nun muss den Betroffenen aufgezeigt werden, wie es mit ihm weitergehen soll. Die Weidetierhaltung ist sonst in wenigen Jahren Geschichte. Das kann niemand wollen“, so Rickers abschließend.
 

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