CDU-Neujahrsempfang in Itzehoe

20.01.2020

Thüringer Landeschef: Mehr Mut zu Verantwortung

Itzehoe | Mut zu Verantwortung und zu Entscheidungen statt nur mutlos am Rande zu stehen: Das forderte Mike Mohring, CDU-Landesvorsitzender und Fraktionschef im thüringer Landtag, beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Schleswig-Holstein (MIT) und der Steinburger CDU.

Einen Wahlkampfauftritt in Hamburg nutzte Mohring zu einen Abstecher nach Itzehoe, wo er im Autohaus Eskildsen über „Herausforderungen für den ländlichen Raum“ sprach. Thüringen haben fast identische Herausforderungen zu bestehen wie das ähnlich strukturierte Schleswig-Holstein, so Mohring. Als Schlagworte nannte der CDU-Politiker Digitalisierung, Kinderbetreuung, ärztliche Versorgung, Mobilität und Sicherung der Fachkräfte. Die Lösung dieser Probleme müsse oberste Priorität haben, sonst wanderten die Menschen ab und „entscheiden sich gegen den ländlichen Raum“. Und er forderte die Politik auf, den Bürgern Antworten zu geben und Entscheidungen zu treffen, damit diese wieder Vertrauen in die Politik bekämen. Andernfalls würden die Kräfte am rechten und linken Rand noch stärker. „Wir müssen die Probleme, die auf der Hand liegen, lösen.“

Der MIT-Landesvorsitzende Stefan Lange aus Horst wünschte sich, dass die politische Diskussion wieder von einer stärkeren Vernunft geprägt wird und „die Doppelmoral zurückgedrängt wird“. So wolle Deutschland den Ausstieg aus Kohle und Atomkraft, müsse aber aus Nachbarländern Strom aus eben diesen Energiequellen beziehen. Als „bürokratischen und umweltpolitischen Unsinn“ bezeichnete er die Bon-Pflicht, für die die Mittelstands- und Wirtschaftsunion eine Bagatellgrenze fordere.

Hausherrin Ilka Eskildsen-Strohbecke stellte nicht nur das Autohaus vor, sondern wünschte sich von der Politik auch Unterstützung für den Mittelstand, der „völlig alleingelassen wird“. Fest machte sie ihre Kritik an der E-Mobilität. Während Industrie und Verbraucher gefördert würden, müssten Autohäuser ohne Unterstützung die Infrastruktur vorhalten. Für ihre Firma mache das 2020 Investitionen von 100.000 Euro notwendig, die aufgrund der noch zu geringen Nachfrage nach Elektro-Autos nicht zu refinanzieren seien.
– Quelle: https://www.shz.de/27044187 ©2020