
In einem Interview mit der Norddeutschen Rundschau berichtet der neue Bürgermeister von Horst über seine Vorstellungen in Bezug auf die Gemeinde im Süden Steinburgs:
„Grenzweg-Ausbau hat Priorität“
Jörn Plöger ist der neue Bürgermeister von Horst / Er geht von enger Zusammenarbeit mit der Wählergemeinschaft HWG aus
An seinem neuen Arbeitsplatz bereitet sich Jörn Plöger auf die zukünftigen Aufgaben vor. Mohrdieck
AN SEINEM NEUEN ARBEITSPLATZ BEREITET SICH JÖRN PLÖGER AUF DIE ZUKÜNFTIGEN AUFGABEN VOR. MOHRDIECK
HORST Er tritt in große Fußstapfen. Der Christdemokrat Jörn Plöger ist Nachfolger von Ernst-Wilhelm Mohrdiek (Horster Wählergemeinschaft), der 20 Jahre als ehrenamtlicher Bürgermeister in Horst mit seinen mehr als 5000 Einwohnern amtierte. Über Ziele und Amtsführung sprach unser Mitarbeiter Hermann Mohrdieck mit dem 56-Jährigen.
Herr Plöger, welche Ziele setzen Sie sich persönlich als neuer Bürgermeister und haben Sie schon eine Prioritätenliste für ihre Arbeit aufgestellt?
Plöger: Eine Prioritätenliste wird in Zusammenarbeit mit der Horster Wählergemeinschaft abgestimmt. Des weiteren stehe ich natürlich zu unserem Wahlprogramm, in dem ein Ausbau des Grenzweges für Horst große Priorität besitzt. Dies wurde mir auch von der HWG-Fraktion als Ziel signalisiert.
Zum anderen ist die Einbindung der Vereine und Verbände, die für Horst eine große Rolle spielen, eine Herzensangelegenheit. Die Vereine sorgen für das Gemeinwohl, indem sie neben sportlichen Aktivitäten insbesondere die Gemeinschaft fördern und viele Jugendliche ansprechen. Hier wird hervorragende Arbeit geleistet – nicht nur für die Integration von Neubürgern, sondern auch im Hinblick auf die hier Zufluchtsuchenden.
Gibt’s weitere Punkte?
Unsere Feuerwehr verdient mit ihren mehr als 80 Mitgliedern besondere Aufmerksamkeit. Zurzeit haben wir eine gut funktionierende und gut ausgestattete Feuerwehr, die hochmotiviert ihren Dienst versieht. Das soll auch so bleiben. Deshalb ist es für mich wichtig, die Wehr auf dem technisch neuesten Stand zu halten, sofern es die finanziellen Mittel der Gemeinde zulassen.
Sie wurden einstimmig gewählt, auch mit den Stimmen der HWG-Mehrheitsfraktion. Rechnen Sie in der laufenden Wahlperiode bei Sachentscheidungen mit der Zustimmung der verschiedenen Fraktionen?
Damit ist nicht immer zu rechnen. Es wird sicherlich kontroverse Diskussionen in dem einen oder anderen Punkt geben. Aber ich gehe davon aus, dass alle Gemeindevertreter sich der Sache stellen und den höchstmöglichen Nutzen für das Gemeinwohl als Ziel sehen.
Wo erwarten Sie Kontroversen?
Gerade im Grenzwegausbau und in der Ausweisung neuer Gewerbegebiete sehe ich Diskussionen auf uns zukommen, da die Parteien unterschiedliche ideologische Ansichten vertreten. Ich hoffe, dass auch hier eine für alle Seiten vertretbare Lösung gefunden werden kann. Im übrigen bin ich der Meinung, dass eine gute Vorbereitung mit den Fraktionen und ausreichende vorausgehende Diskussionen gute Kompromisse erzeugen, so dass zum Wohle der Gemeinde Entscheidungen getroffen werden können.
Wird es eine engere Zusammenarbeit ihrer CDU mit der stärksten Fraktion der Wählergemeinschaft, die auf den Bürgermeisterposten verzichtet hat, geben?
Selbstverständlich. Dies ist nicht der Tatsache geschuldet, dass die HWG auf den Bürgermeisterposten verzichtet hat, sondern dass wir uns in fast allen Sachthemen einig sind. Das war auch schon in der Vergangenheit der Fall. Insofern hatten die HWG und der damalige Bürgermeister unsere volle Unterstützung.
Ihr Vorgänger ErnstWilhelm Mohrdiek war praktisch Vollzeitbürgermeister. Sie übernehmen das Amt ehrenamtlich neben ihrer Arbeit. Welche Aufgaben werden Sie an Ihre Stellvertreter delegieren?
Ernst-Wilhelm Mohrdiek war nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Amtsvorsteher und in vielen Verbänden tätig, und er war nicht berufstätig. Dadurch entstand in der Öffentlichkeit natürlich das Bild eines Vollzeitbürgermeisters. Nach wie vor ist der Bürgermeister der Gemeinde eine ehrenamtliche Tätigkeit und eine ehrenamtliche Tätigkeit sollte und muss auch neben einer Berufstätigkeit möglich sein. Ansonsten stellt sich mittelfristig die Frage nach einem hauptamtlichen Bürgermeister. Dies gilt es aber genau abzuwägen.
Wie werden Sie das Amt führen?
Zurzeit versuche ich durch viele Gespräche mit dem Amt mir einen Überblick über die Aufgaben zu verschaffen und wie diese durch meinen Vorgänger geregelt worden sind. Sicher ist, dass ich nicht in der gleichen Weise die Tätigkeiten weiterführen kann. Das Amt wird mir in verschiedenen Bereichen Unterstützung geben. Mit meinen Stellvertretern werde ich mich kurzfristig zusammensetzen und die Aufgabenverteilung durchsprechen.
Wieweit können Sie Bürgern als Ansprechpartner zur Verfügung stehen?
Als ,Vollzeitbürgermeister’ ist man immer ansprechbar für die Belange der Bürgerinnen und Bürger. Um auch als ,Teilzeitbürgermeister’ dieser Sache gerecht zu werden, wird den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben, ihre Angelegenheiten auf digitalem Wege an mich zu übermitteln. Eine E-Mail-Adresse und Telefonnummer werden auf der Webseite der Gemeinde in Kürze bekanntgegeben.
Wie sehen Sie die zukünftige Arbeit in den Fachausschüssen der Gemeinde?
Da wir vorher den Luxus hatten, einen ,Vollzeitbürgermeisters’ zu haben, der sich in jede Sachlage und Problemstellung bis ins Detail einarbeiten konnte, wird es für die neuen Ausschussmitglieder zukünftig mehr Arbeit bedeuten. Zum anderen sind im Gemeinderat und somit auch in den Ausschüssen vier Fraktionen beteiligt, so dass ich von lebhafteren Diskussionen ausgehe. Hier sind die Ausschussvorsitzenden von besonderer Bedeutung. Die Ausschussvorsitzenden haben künftig sicherlich einen höheren Stellenwert und hier gilt es, sich in engem Kontakt und guter Kommunikation abzustimmen.
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