Chance für Polizeistation in Wacken?

23.03.2018

Torsten Geerdts (CDU), Staatssekretär im Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration besuchte Wacken.

Gibt es eine Chance für eine Wiedereröffnung der Polizeistation Wacken ? Darum drehte sich das Gespräch mit Torsten Geerdts (CDU), Staatssekretär im Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration, in der Steinburger Gemeinde. Der Politiker folgte einer Einladung des Wackener Bürgermeisters Axel Kunkel (CDU), welcher gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Hans-Jörn Arp (CDU) und dem Wackener CDU-Regionalverbandsvorsitzenden Hans-Jürgen Reinhardt für eine Reaktivierung einer Polizeistation in Wacken warb.

Konkrete Zusagen konnte Geerdts nicht machen. Er betonte jedoch, dass die Landesregierung unmittelbar nach der Regierungsübernahme die von der Vorgängerregierung angeordneten Schließungen kleiner Polizeistationen gestoppt habe. „Bürgerpolizei bedeutet für uns, die Polizei wirklich in der Fläche zu lassen. Bereits erfolgte Schließungen konnten wir natürlich nicht rückgängig machen“, so Geerdts.

Aktuell sei man dabei, für die Polizei neues und vor allem auch zusätzliches Personal auszubilden. Ab dem Jahr 2021 würden dann ausreichend Polizeikräfte zur Verfügung stehen. „Dann wird es darum gehen, wo wir die Polizisten am Sinnvollsten einsetzen. Wir wollen, dass durch die bis zum Jahr 2023 insgesamt 500 zusätzlich ausgebildeten Polizisten auch für den ländlichen Raum spürbare Verbesserungen eintreten. Deshalb schauen wir sehr genau hin, wo es aktuell Lücken im Land gibt.“

Wackens Bürgermeister Axel Kunkel begrüßte diese Entwicklung. Der Ort habe sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Der ländliche Zentralstandort mit einem Einzugsgebiet von etwa 5000 bis 6000 Menschen, mit Schule, Kindergärten und zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten wachse kontinuierlich. Aktuell lebten etwa 1900 Menschen in Wacken. Projekte wie der „Seniorenwohnpark Wacken 55+“ und neue Baugebiete würden dafür sorgen, dass der Trend anhalte. Es gehe um das „fehlende Stück Sicherheit“, betonte Kunkel, hier fehle es teils schlicht an Präsenz.

Arp ergänzte, es könne nicht sein, dass man teilweise nach einem Einbruch bis zu zwei Stunden auf die Beamten der Polizei warten müsse, wie es im Ort schon passiert sei. Es gehe dabei gar nicht darum, dass täglich etwas passiere, aber wenn was passiere, würden die Menschen erwarteten, dass ihnen schnell geholfen werde. Die exponierte Lage Wackens, südlich des Nord-Ostsee-Kanals spiele dabei auch eine große Rolle, so Kunkel. Da sich Wacken immer mehr zu einem Event- und Veranstaltungsort entwickle und das Wacken-Open-Air schon längst nicht mehr die einzige jährliche Großveranstaltung im Ort sei, müsse man auch bedenken, dass in einem Ausnahmefall auch nicht mit Verstärkung nördlich des Kanals gerechnet werden könne, da dieser schlicht nicht überwunden werden könne.

Hans-Jürgen Reinhardt betonte, dass man die Zeit nicht zurückdrehen könne und wolle, da sich Wacken zum Stand von vor drei Jahren teils enorm entwickelt habe und es werde noch vieles dazu kommen, so hoffentlich auch bald wieder eine Polizeistation.