
Die Formalie auf dem Weg zum Beitritt des Kreis Steinburg in den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) ist am Dienstag (8. März) beschlossen worden. Der Hamburger Senat hat der Aufnahme zugestimmt. Damit kann der Kreis planmäßig zum 1. Januar 2022 in den Verbund einsteigen und die HVV-Tarife für Busse und Bahn übernehmen. Der für Steinburg zuständige ÖPNV-Zweckverband hatte bereits im Oktober des vergangenen Jahres den Beitritt gebilligt.
Viele Jahren hatten Politiker in Steinburg für den Beitritt gekämpft, doch sie brauchten dafür auch den Segen der Kieler Landesregierung und des Hamburger Senats. Nach einer grundsätzlichen Zustimmung starteten dann Anfang 2019 die Beitrtittsverhandlungen.
„Durch die Verbundausweitung des HVV um den Kreis Steinburg profitieren nicht nur die Pendlerinnen und Pendler von und nach Hamburg sondern auch alle, die sich innerhalb des Kreises mit dem ÖPNV bewegen, insbesondere Azubis und Schüler“, freut sich Kreisdezernent Oto Carstens über den jetzigen Senatsbeschluss. „Die vergünstigten Tarife helfen uns dabei, den ÖPNV im Kreis attraktiver zu machen und mehr Steinburgerinnen und Steinburger in die Busse und Bahnen zu bringen. Nicht zuletzt steigern wir die Attraktivität des Kreises innerhalb der Metropolregion Hamburg als Wohnstandort und auch als Freizeitziel für Gäste aus der Metropolregion.“
Positiv sieht auch Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg, den Beitritt des Kreises. „Die Mobilitätswende macht nicht an Stadtgrenzen Halt. Im Gegenteil: Wenn wir die Mobilitätswende wollen, müssen wir unser Umland mitnehmen.“ Mit der Ausweitung werde für Pendler aus Schleswig-Holstein ein attraktives, klimafreundliches Angebot zum Umsteigen sowie ein guter Anschluss ans Hamburger S-und U-Bahnnetz geschaffen.„ Auch Hamburgerinnen und Hamburger, die Itzehoe, Glückstadt oder die nördliche Niederelbe besuchen möchten, profitieren vom einheitlichen Tarifangebot.
„Ein Riesending“, freut sich auch der Steinburger Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Hans.Jörn Arp. Die Integration sei eine Wertsteigerung für den gesamten Kreis Steinburg und ein großer Schritt nach vorn. Er wies daraufhin, dass die Kieler Regierungsparteien die Aufnahme vor drei Jahren in den Koalitionspapier aufgenommen hätten. Darüber hinaus trage das land den größten teil der jährlichen Kosten.
Erste Verbundausweitung seit 2004
Die Integration des Kreises Steinburg ist die erste Verbundausweitung seit 2004. Neben Lüneburg, Harburg, Stade, Herzogtum Lauenburg, Stormarn, Segeberg und Pinneberg ist Steinburg der achte Kreis, der vollständig in den HVV integriert wird. Die bestehenden Tarifringe D, E und F werden auf das Gebiet des Kreises Steinburg ausgeweitet, dabei erfolgt eine uneingeschränkte Anerkennung des HVV-Tarifs für Fahrten in allen ÖPNV-Linienangeboten für Einzel- und Zeit
Die Kosten der Integration belaufen sich pro Jahr auf über vier Millionen Euro. 2,8 Millionen Euro zahlt Schleswig Holstein, auf Hamburg entfällt eine Million Euro. Gut 700.000 Euro muss der Kreis jährlich entrichten.
– Quelle: https://www.shz.de/31533537 ©2021
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