Verkehr in Itzehoe

09.08.2021

Gefahrenstelle Kaiserstraße – Kita-Eltern in Angst

Viele Familien kämen aus dem Quartier westlich der Kaiserstraße und hätten keine Möglichkeit, diese auf direktem Weg sicher zu queren.

„Rechts ist eine Tempo-30-Zone, links ist auch eine, nur für die Straße direkt vor der Tür gilt das nicht“, beklagt Yannic Köhler. Seine vierjährige Tochter besucht die neue Kita Mose an der Moltkestraße. „Wir haben in der großen Runde der Elternvertreter zusammen gesessen. Wir haben eine tolle Kita, eine tolle Leitung, aber die Verkehrssituation liegt uns allen echt am Herzen“, sagt Köhler.

Besonders aufgeschreckt habe die Elternschaft ein Unfall im Juni mit einem Mülllaster. Der habe sich zwar nicht direkt am Kindergarten ereignet, aber so Köhler: „Wenn so etwas schon an einer relativ ruhigen Stelle passiert, wie gefährlich ist es dann erst hier?“ Deswegen wollen er und andere Elternvertreter Bewusstsein schaffen: „Da ist eine Stelle, an die man ran muss.“

Aktuell werde die Situation noch durch die große Baumaßnahme in der Moltkestraße verschlimmert. Die Eltern nahmen deshalb Kontakt zu CDU-Ratsfrau und -Bürgermeisterkandidatin Claudia Buschmann auf. Die schaute sich die Situation jetzt vor Ort an. „Früher war die Kaiserstraße eine reine Speed-Durchgangsstraße. Aber jetzt sind da 120 Kinder untergebracht“, sagt sie: „Dadurch ist da jetzt auch ein starker Hol- und Bringverkehr.“
In den Verkehr vortasten

Wegen der Baustelle werden viele Anlieger von ihren angestammten Parkplätzen in der Moltkestraße vertrieben. Sie suchten sich jetzt Stellplätze in der Kaiserstraße. Auch wenn dort Parkverbote ausgeschildert sind. Buschmann: „Rechts und links stehen die ganzen Autos. Wenn man aus der Moltkestraße kommt, muss man sich mit der Auto-Schnauze schon fast in den Verkehr tasten, um da heraus kommen zu können.“
Ampel oder Zebrastreifen?

Für die Politikerin ist klar: „Die Qualität der Kita darf nicht an der Tür enden.“ Aber wie eine Lösung konkret aussehen könnte, kann sie nicht sagen. In unmittelbarer Nähe ist sowohl vor der Auguste-Viktoria-Schule als auch vor der Fehrsschule jeweils eine Tempo-30-Zone eingerichtet worden. Die Eltern fänden eine Bedarfsampel „charmant“. „Das wäre ein ziemlich deutliches, ziemlich sichtbares Zeichen“, ist Köhler überzeugt. Aber auch ein Zebrastreifen könnte eine Verbesserung bringen.
Mit Ampeln nur lange Umwege

Theoretisch könnten Eltern mit ihren Kindern die aus dem Quartier westlich der Kita kommen, die Kaiserstraße auch an bereits vorhandenen Ampeln queren. Die Gelegenheit gäbe es nördlich an der Kreuzung Jahnstraße und südlich an der AVS. Aber dort müsste die Paaschburg gleich zwei mal gequert werden, wenn man von Ampeln geschützt über die Straße möchte. Eine Variante, die kaum genutzt werde, da das Gefälle der Kaiserstraße mit Karre oder Kinderrad viel zu beschwerlich sei, gibt Köhler zu bedenken. Claudia Buschmann stimmt ihm zu: „Wir wissen doch alle, wie es ist, wenn Kinder etwas Interessantes auf der anderen Straßenseite sehen. Dann gibt es kein Halten mehr.“ Deshalb seien diese Ampeln zu weit weg.
Antrag an Ausschuss

Für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag, 24. August, hat Buschmann deshalb den Antrag gestellt: Die Verwaltung soll prüfen, welche verkehrstechnischen Maßnahmen an der Kita ergriffen werden können, um die Sicherheit von Kindern, Eltern, Anwohnern aber auch Autofahrern zu gewährleisten. „Ich setze da auf die Expertise des Bauamts“, so die Ratsfrau.
– Quelle: https://www.shz.de/33194547 ©2021